Die Inneneinrichtung ist sehr Designstark. Vielleicht etwas kühl, aber sehr geschmackvoll!
Alle Tische sind sehr gross und für mindestens 6 Personen gedacht. Wir waren nur zu zweit und wurden in die Mitte eines der grossen Tische gesetzt. Der Service sehr höflich und perfekt eingespielt.
Wir haben uns für das Gourmetmenü entschieden. Die fünf Gänge waren ein besonderes Erlebnis und lösten bei uns eine Achterbahn der Gefühle aus.
Gruss aus der Küche
Flusskrebs mit Broccoli und Randen
Das Flusskrebs-Tatar war gut, nur die Randen? in Form von süssen Eiweiss-"Schümli" waren doch sehr eigen.
Eine schöne, feine Brotauswahl.
Dazu 4 Sorten von Butter/Aufstrich (gesalzen, Bärlauch, Tomate, und beim 4. bin ich nicht mehr sicher. Aber alle waren geschmackvoll und fein.
Spanferkelrillette mit Gänseleber, Mais und Physalis
Dieser Gang hat mich leider überhaupt nicht überzeugt. Die "Gänseleber-Böhnchen" waren irgendwie gefriergetrocknet und haben nach gar nichts geschmeckt. Überhaupt hat der Teller fürchterlich dreingeschaut.
Kaisergranat mit Spargel und Krustentier Nage
Der Kaisergranat war sehr gut. Die Krustentier Nage wundervoll im Geschmack. Dieser Gang hat wirklich wunderbar geschmeckt und war auch schön für's Auge!
Bretonische Rotbarbe mit Mango und Liebstöckel
Auch dieser Gang hervorragend!
Hochrippe vom Kalb mit Sauce Bordelaise, Morcheln und Spinat
Hier kam der Moment wo ich dachte, der Koch wäre besser Gärtner geworden. Die ganze Mitte des Tellers sah aus wie der Entwurf eines Gartenarchitekten. Morcheln, Spinat und Pilze auf etwas wie Erde, das wohl Morchel sein sollte, jedoch undefinierbar und hart war. Wunderbar hingegen hat die Hochrippe vom Kalb geschmeckt, die ein stiefmütterliches Dasein am Rande des Tellers fristete. Es hat ausgesehen, als hätte der Koch kurz vor dem Schicken noch bemerkt, dass er ja (in meinen Augen das Wichtigste UND Beste!) auf dem Teller vergessen hatte! Also bei diesem Gang hat der Koch definitiv das Ziel verfehlt. Schade um das herrliche Stück Fleisch.
Pre Dessert
Da bin ich nicht mehr ganz sicher... Espuma von weisser Schokolade, Kokos, Birne, ...
Nicht aussergewöhnlich, aber auch nicht schlecht.
Kokosnuss mit Himbeere und Rosen
Tsja, und was bei der Beschreibung der Zutaten "gefehlt" hatte, war das creme-weisse unter dem Kokosnusseis, dem Rosengelee und den Himbeeren. Nämlich BLUMENKOHLPÜREE. Wirklich wagemutig würde ich meinen! Vom Service wurden wir darauf hingewiesen, dass die Küche wünscht, dass man alles schön zusammen isst. Der Wunsch war uns natürlich Befehl. So haben wir Blumenkohl mit Rosengelee, Himbeeren und Kokoseis froh gemischt. Ehrlich, ein besonderes Geschmackserlebnis war es nicht. Eher einfach etwas fremd. Aber da spielt sicher unser Hirn eine entscheidende Rolle. Ich bin ganz sicher wenn der Service uns nicht gesagt hätte, dass die unterste Komponente Blumenkohl ist, wären wir im Leben nicht draufgekommen. Geschmeckt hätte es aber wohl trotzdem eigenartig. Leider war auch das Kokosnusseis (bin nicht sicher ob es hätte Eis sein sollen) stein-bein hart gefroren und fast nicht zu essen.
Mir ist noch in den Sinn gekommen, dass sich der Koch vielleicht im Foodpairing übt? Muss mal mit Rolf Caviezel über dieses Gericht sprechen...
Friandises
Eine schöne Geste war noch die Überreichung der persönlichen Menükarte als Erinnerung zum mitnehmen. Auch über die feine Schokolade für den Nachhauseweg haben wir uns sehr gefreut.
Ich bin überzeugt, dass Patrick Weber ein hervorragender Executive Chef ist. Einfach seine (oder die seiner Mitarbeitenden) überschäumende Kreativität sollte er etwas im Zaum halten.
Die Bilder sind schön geworden, offenbar hat man im Omnia ein einsehen mit uns Bloggern und ist etwas grosszügiger mit Licht als an vielen anderen Orten.
AntwortenLöschenUndefinierbar und hart? Vielleicht war's halt doch einfach Erde - fg!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy