Donnerstag, 7. Mai 2015

Kernser Edelpilze

Unglaublich faszinierend war mein Besuch bei Sepp und Patrick Häcki in Kerns.

Hier die wirklich aussergewöhnliche und beeindruckende Geschicht von Kernser Edelpilze.

20 Jahre tüfteln, probieren, entwickeln - eine Pilzgeschichte mit Happy End.


Das Gewässerschutzgesetz, welches 1994/95 in Kraft trat, hatte für Sepp Häcki und seinen damaligen Schweinezuchtbetrieb Konsequenzen. Die Kündigung der Jaucheverträge bedeuteten das Ende für die Tierzucht.
Wie weiter, fragte er sich! Der Zufall führte ihn an einen Landwirtschaftskurs nach Kreefeld in Deutschland, wo "Alternativen zur intensiven Tierproduktion" behandelt wurden. Das Thema Pilzproduktion hat ihn dort besonders fasziniert. So hat er sich - aus heutiger Sicht vielleicht auch ziemlich blauäugig - dafür entschieden, das Projekt asiatischer Pilzproduktion anzugehen.
Er baute seinen Schweinestall um und begann mit der Produktion von Edelpilzen.
1996 verliessen die ersten Shiitake-Pilze die Gemeinde Kerns und Sepp Häcki wurde dafür mehr belächelt als bewundert. Dank der guten Nachfrage konnte aber schon bald die Wochenproduktion auf 500 bis 1000 kg gesteigert werden.

Shiitake-Pilze



Von Anfang an war das in Holland eingekaufte Pilzsubstrat problematisch, denn es lieferte keine stabile Erträge. Während 10 Jahren kämpfte Sepp Häcki mit dem Substrat, welches keinen gleichmässigen Erneteertrag generierte.
Als sein Sohn Patrick nach der Lehre als Elektroinstallateur ins Unternehmen eintrat, beschlossen die beiden, die vollautomatische Substratproduktion im Beutelsystem anzugehen. Zwei Jahre tüfteln und entwickeln zahlten sich aus - Sepp und Patrick bauten die weltweit erste funktionierende Substrat-Maschine. Dank dem ist es heute der Kernser Edelpilze GmbH möglich, in der Substratproduktion gegen die Billiglohnländer zu konkurieren. Und nicht nur das. Mittlerweile haben die beiden weltweit Interessenten für ihre Maschine und die ersten auch bereits ausgeliefert.

Kräuterseitling

Neben dem Einsatz von 100% Schweizer Holz und dem Gütesiegel "Bio Suisse Knospe" setzt die Kernser Edelpilze GmbH auf 100% Naturstom. Auf dem Dach produziert eine 950 m2 grosse Photovoltaikanlage hochwertigen Naturstrom aus Sonnenenergie.

Ihr unermüdlicher Einsatz wurde 2014 auch durch den Gewinn des Agro Preises belohnt!

Heute verlassen 365 Tage im Jahr die frisch geernteten Kernser Edlepilze den Produktionsstandort Kerns und werden in die ganze Schweiz geliefert. Durch den Erfolg wird es in dem "alten Schweinestall" langsam zu eng und es wird intensiv nach einer Lösung für einen neuen Standort gesucht.

20! Jahre entwickeln, Rückschläge, tüfteln, Rückschläge, probieren und den Mut nie verlieren.
Meine Hochachtung und riesengrosse Bewunderung für diesen mutigen und kämpferischen Unternehmer!

Im Beutel wachsen die Sporen zu Pilzen heran
Bei feuchtem Klima werden die Beutel geöffnet und die Pilze wachsen







 

In diesem Beutel wachsen Shiitake Pilze heran

Shiitake

Nameko - wird fast ausschliesslich in die Gastronomie verkauft.


Nach dem Ernten werden die Pilze entweder offen ausgeliefert oder auch gemischt für den Verkauf abgepackt.

Yummie!!!!



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