Naoshima
Am letzten Abend in Kyoto waren wir kurz davor, diese letzte Station abzusagen und stattdessen in Kyoto zu bleiben. Die Japan-Tour wurde uns von unserem Reisebüro des Vertrauens zusammengestellt und ich muss zugeben, dass wir uns vor unsrer Abreise nicht detailliert mit den einzelnen Stationen vertraut gemacht haben. Als ich jedoch merkte, dass wir sowohl in Kyoto wie zuvor schon in Tokyo zu wenig Zeit hatten, wäre ich lieber noch einen Tag in Kyoto geblieben und am nächsten Tag früh am Morgen nach Tokyo zurückgefahren, damit uns da auch noch einen ganzen Tag geblieben wäre. Aber 1. kam uns das etwas spät in den Sinn, 2. wollten wir nichts verkomplizieren und 3. dachten wir, es gibt bestimmt einen guten Grund, weswegen Kuoni uns für eine Übernachtung 11h Zug und Fähre (Kyoto-Naoshima-Tokyo) fahren lässt.
Die Insel Naoshima litt Anfang der neunziger Jahre unter der Abwanderung der Jungen Leute und Familien in die grossen Zentren. Die Insel wurde beinahe nur noch von alten Menschen bewohnt. So beschloss das Verlagshaus Benesse Corporation, aus Naoshima eine Insel der Kunst zu machen. Unter freiem Himmel entstanden zahlreiche Skulpturen und Installationen, und die Kunstmuseen Chichu und Benesse Art House kamen dazu.
Das Benesse House ist ein Museumshotel, entworfen vom Stararchitekten Tadao Ando, und umfasst neben einem Museum vier verschiedene Unterkunftsgebäude. Leider waren wir nicht im Hauptgebäude untergebracht. Nur die Gäste im Hauptgebäude haben die vielgepriesene Möglichkeit das Museum auch während der Nacht zu besuchen und das berühmte "Oval" zu sehen.
Am faszinierendsten fand ich das Chichu-Museum. Das größtenteils unterirdische Gebäude von Tadao Ando ist mit seinen labyrinthartigen Gängen ein Stück begehbare Avantgardekunst, maßgeschneidert für die Licht-Installationen von James Turrell und Walter de Maria. Vor einem grossen unterirdischen Raum, welcher ganz mit weissen Mosaiksteinen ausgelegt war, standen wir vor fünf grossen Wasserlilien-Ölbilder von Claude Monet. Nebst der grossen faszination der Bilder, waren diese wirklich ganz toll präsentiert.
In den Museen war natürlich überall fotografieren verboten. Hier ein paar Bilder von den Installationen unter freiem Himmel.
Das Wahrzeichen von Naoshima ist ein Gelber Kürbis mit schwarzen Punkten von der japanischen Pop Art Künstlerin Yayoi Kusama
Kazuo Katase "Drink a Cup of Tea"
Niki de Saint Phalle
Blick auf die Seto-Inlandsee
Detaillierte Infos sind hier zu finden
Unser Fazit. Es war sicherlich eine faszinierende Insel. Für unsere kurze Reisezeit und unser begrenztes Interesse an zeitgenössischer Kunst hat sich die Reise auf die Insel für nur eine Übernachtung jedoch nicht gelohnt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen